Unsere Projekte
Raci-Kinderklettersteig
Pulverer Felsen - Stubaier Alpen - Südtirol - Italien
Fertigstellung: Juli 2024
Planung, Projektmanagement und Bau: Via Ferrata Experts
Route designed by Mauro Tumler
In der Nähe des Einstieges zum Ibex-Klettersteig im hintersten Ratschingstal und nur ein paar Minuten oberhalb des Pulverer Hof startet für die kleinen Bergsteiger der Kinderklettersteig „Raci“. 100 Meter Stahlseil verlaufen am Anfang recht steil nach oben zu einer kniffligen Querung und dann absteigend bis zum Einstieg des Ibex-Klettersteiges. Die Route überwindet 45 Höhenmeter, die Schwierigkeitsbewertung ist B, mit kurzen C-Stellen. Die Abstände zwischen den Mittelankern wurden bewusst sehr kurz gehalten, um einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor für die kleinen Kletterer einzubauen. Der Aufstieg ist für aktive, kletterfreudige Kinder in Begleitung eines Elternteiles bestens geeignet, wobei die Kinder zum Überklettern einiger Abschnitte über eine gute Bewegungstechnik verfügen sollten.
Der Kinderklettersteig verläuft durchwegs im relativ steilen Felsen, auf halbem Weg gibt es eine nette Rastbank. Das Maskottchen „Raci“ begleitet die jungen Bergsteiger entlang der Route und vermittelt auf Schautafeln die richtige Klettertechnik, informiert über die passende Ausrüstung sowie über den respektvollen Umgang mit der Natur und den Tieren.
Ibex-Klettersteig
Pulverer Felsen - Stubaier Alpen - Südtirol - Italien
Fertigstellung: Mai 2024
Planung, Projektmanagement und Bau: Via Ferrata Experts
Route designed by Ivo Rabanser und Josef Hilpold
In der Nähe des Talschlusses von Ratschings ragt oberhalb des Pulverer Hofes eine eher unscheinbare Felswand auf. Der Felsen ist nach Süden ausgerichtet, trocknet nach Regenfällen sehr schnell und ist schon sehr früh im Jahr schneefrei.
Unsere ursprüngliche Idee war, für den Tourismusverein Ratschings, Ridnaun und Jaufental, am Pulverer Felsen einen Klettersteig mit zwei Varianten zu bauen, wobei die einfachere Hauptvariante über den exponierten und im unteren Teil im Wald eingebetteten Hauptpfeiler verlaufen sollte. Eine zweite, schwierige Route war im rechten, sehr steilen Teil der Wand geplant.
Da vom angrenzenden Grundbesitzer keine Erlaubnis zum Ausstieg auf den schon bestehenden Wanderweg erteilt wurde, legte unser Unternehmen Via Ferrata Experts nach mehreren Vermessungen der möglichen Routen ein neues Konzept vor.
Die leichtere Hauptroute verläuft nun bis kurz vor dem Ausstieg über den markanten Pfeiler, um sich dann über ein System von Bändern und äußerst exponierten Kanten nach rechts bis zur kompakten Steilwand zu schlängeln, durch die der Klettersteig bis zum Wandbuch und zum Abstieg führt. Die Variante im Schwierigkeitsgrad D/E, die in direkter Linie über die Steilwand verläuft und die Variante im Schwierigkeitsgrad E, die beim Fotopunkt der Hauptroute abzweigt und über die ausladenden Felsdächer nach oben führt, treffen am rechten Ende der Steilwand auf die Hauptroute. Ein kurzer, steiler Klettersteigabschnitt führt dann nach unten zum Ausstieg am bestehenden Wanderweg.
Am Ende der fast dreiwöchigen, intensiven Arbeitszeit ist so ein 800 Meter langer Klettersteig mit zwei Varianten entstanden, die sich nahtlos in den Hauptsteig einfügen. Die Hauptroute übersteigt zwar nie den Schwierigkeitsgrad C und obwohl der Pulvere Felsen von unten eher unscheinbar aussieht, ist die Route sehr ausgesetzt.
Das benötigte Material und sämtliche Maschinen wurden an verschiedenen Punkten in der Steilwand mit dem Helikopter abgesetzt und während der Bauphase nochmals nach unten versetzt.
Wieder einmal hat sich gezeigt, dass es für ein gelungenes Klettersteigprojekt keiner großartigen Wand bedarf. Eine solide Planung und ein eingespieltes Team ermöglichten als Ergebnis einen Klettersteig für alle Ansprüche, der zwei Drittel des Jahres über begehbar ist und zudem einen kurzen Zu- und Abstieg hat.
Rungu - Midnattsol Via Ferrata
Lavangen – Troms og Finnmark – Nordnorwegen
Fertigstellung: Juli 2023
Planung, Projektmanagement und Bau: Via Ferrata Experts
Routes designed by Ivo Rabanser
Der Klettersteig Midnattsol Via Ferrata (Klettersteig der Mitternachtssonne) ist momentan die nördlichste derartige Anlage der Welt. Die Planung und die Durchführung dieses Klettersteiges waren für das verantwortliche Team, das aus zwei Bergführern und zwei Monteuren bestand, die größte Herausforderung in seiner bewegten Firmengeschichte. Beim Hinflug wurde das Gepäck nicht verladen und ein Streik im vielgepriesenen Land der Genauigkeit ließ dieses erst einen Tag vor der Abreise in Norwegen eintreffen. Das hatte zur Folge, dass das Team nur über die halbe Sicherheitsausrüstung verfügte. Die Beschaffung des fehlenden Materials stellte sich als Ding der Unmöglichkeit heraus. Andrea, das weibliche Mitglied der Truppe, das als Monteurin im Einsatz war, musste die zwei Tage und bei leichtem Regen in ihren Straßenschuhen arbeiten. Den Bau des Klettersteiges Midnattsol Via Ferrata übernahm die Firma von einem österreichischen Unternehmen.
Bei der Ankunft in Tennevoll wusste leider niemand so genau, wo der Klettersteig verlaufen sollte. Erik, ein hilfsbereiter Bauer und Unternehmer, der die Anlage in Auftrag gegeben hatte, konnte auch nicht weiterhelfen. Nachdem das Team einen ganzen Tag lang den Einstieg gesucht hatte, beschäftigte sich der Routenbauer Ivo Rabanser einen weiteren Tag lang damit, die beste Route zu finden. Es gab weder einen vorgegebenen Einstieg, noch einen festgelegten Ausstieg, und das Gelände unterhalb des Berges Spanstinden war so brüchig, dass das Team von Ferrata Experts kurz davor war, das Unternehmen abzubrechen. Schlussendlich einigte man sich darauf, die Route an der nach Südosten ausgerichteten Kante anzulegen. Ivo säuberte das Felsgelände mit viel Einsatz, Aufwand und einer langen Hebestange, während Mauro, Christjan Ladurner und Andrea die notwenigen Löcher bohrten, Ankerstifte und Tritte einklebten und schlussendlich das Seil spannten.
Jeden Tag musste die vierköpfige Gruppe über die „Midnattsoltrappa“, die Treppe der Mitternachtssonne (www.midnattsoltrappa.no) aufsteigen, jeden Morgen zuerst einmal 2217 Stufen überwinden, um dann über die schon installierten Teilstrecken des Klettersteiges wieder abzusteigen.
Nach mehr als zwei Wochen gab es in der Gemeinde Lavangen einen Klettersteig. Die Midnattsol Via Ferrata schlängelt sich steil und gewagt entlang der Südostkante nach oben, überschreitet jedoch nie die Schwierigkeit C. Am Ende kann sich das Projekt sehen lassen: es handelt sich um einen gelungenen Klettersteig, trotz aller Schwierigkeiten während der kräftezehrenden Bauphase.
Variante Klettersteig Stuller Wasserfall
Moos in Passeier – Südtirol – Italien
Fertigstellung: Mai 2023
Projektmanagement: Via Ferrata Experts
Route designed by Erwin Mairginter
Im schneearmen Winter 2023 wurde die schon bestehende, schwierige Variante im oberen Teil des Klettersteiges Stuller Wasserfall durch zwei weitere Abschnitte ergänzt. Insgesamt wurden 250 Meter Stahlseil verbaut und somit ein eigenständiger, zusammenhängender Aufstieg direkt neben dem bestehenden Klettersteig geschaffen. Die Route führt zum Teil durch überhängende Felsformationen und ist auf Abschnitten extrem kraftraubend. Auftraggeber ist der Tourismusverein Passeier, der somit eine großartige Alternative zum Klettersteig Stuller Wasserfall schuf. Wer diese schwierige Variante, die zwei Mal bequem verlassen werden kann, in Betracht zieht, sollte eine gute Portion Klettererfahrung und ausreichend Kraft mitbringen. Ein Rückzug, besonders aus dem mittleren Abschnitt, ist sehr schwierig zu bewerkstelligen.